Tagung des Vorstands

„Am ersten Juniwochenende trafen sich bei bestem Sommerwetter die Vorstandsmitglieder der LHB in ihrer neuen Zusammensetzung zu einer Tagung auf Fehmarn. Sowohl im Austausch als auch in allen Entscheidungen lag der Fokus auf der Verantwortung für die uns anvertrauten Menschen. Nach einer Evaluierung der zurückliegenden Arbeit wurden neue Beschlüsse gefasst und einige neue Projekte gestartet. Mit Zuversicht schaut der Vorstand auf die kommende Zeit.“

Text: Monika Jünemann

 

Foto: Rob Gartenberg

Offenes Treffen Mai

Am 25. Mai kamen zehn Ehrenamtliche im Seminarraum zusammen, um miteinander über die ewigalten und immer aktuellen Fragen zu sprechen: Kommt da eigentlich noch was? Gibt es für mich ein Leben nach dem Tod? Welche Erfahrungen habe ich in diesem Kontext gemacht, im eigenen Leben und bei Begleitungen?

Wir waren eine gut gemischte Runde; einige kannten sich recht gut, einige sahen sich zum ersten Mal – und beides beflügelte unsere Kommunikation. Verbunden hat uns das Interesse an diesem Thema, so dass sich ein intensiver Austausch entwickeln konnte.

Wie ein dramatischer Cocktail war dieses Treffen – mit all seinen unterschiedlichen Impulsen, Meinungen, Standpunkten und Äußerungen – so fasste in der Abschlussrunde ein Teilnehmer seinen Eindruck zusammen.

Monika Jünemann

Tinka Beller: „Von der Trauer“

Tinka Beller: „Von der Trauer“

Edition Forsbach

 

Tiefe Trauer. Bleibender Verlust. Aufbegehren. Schmerz. Hautnah dabei ist Tinka Beller in ihren Erfahrungen mit trauernden Menschen.

Was hilft uns Ehrenamtlichen bei so unterschiedlichen Begleitungen Trauernder und Sterbender? Deutlich kristallisiert sich heraus: Wesentlich ist unsere Fähigkeit genau hinzuhören, Nuancen wahrzunehmen in den Erzählungen der Trauernden – seien sie flüssig berichtet oder nur mühsam, stockend unter Tränen erzählt. Es braucht, so zeigt Tinka Beller deutlich, in unseren hospizlichen Begleitungen kein hilfloses Zaudern, keine falsche Aufdringlichkeit, aber oft eine feste Umarmung, wenn Worte nicht helfen. Nicht selten hilft nur ein liebevolles An der Seite stehen, ein miteinander Aushalten, ein gemeinsames Schweigen.

  • Berührend sind viele der Schilderungen, einige sind herzzerreißend und beschäftigen mich lange. Über den Tod eines Babys: „Und dann kam Paula…..Sie haben drei gemeinsame Tage, einen, an dem sie kam, einen, an dem sie blieb und einen, an dem sie ging.“ Was gibt es Dramatischeres als den Tod des eigenen Kindes? Wie kann man das überleben?
  • An anderer Stelle beschreibt Tinka Beller die familiäre Trauer um den Tod eines jungen Mannes. Er hatte seine eigene Trauerrede vor seinem Tod selbst verfasst. Was bleibt der Familie, den Freunden von ihm? Mehr als Wut und Fassungslosigkeit?
  • Und darf man eigentlich tief trauern, wenn die verstorbene Mutter schon 82 Jahre war und schwer krank?

Wir alle kennen Trauer. Sie ist eng mit unserem Leben verwoben. Weil wir selbst liebste Menschen verloren haben oder auch, weil wir Trauernde begleiten. Dieses Buch leistet einen wertvollen Beitrag zum Verstehen, zum behutsamen Umgang mit Trauer.

 

Monika Jünemann

Tinka Beller: „Von letzten Wünschen“

Tinka Beller: „Von letzten Wünschen“

Edition Forsbach

 

In ihrem Buch „Von letzten Wünschen “ erzählt Tinka Beller einfühlsam, wie Sterbenden letzte Sehnsüchte, noch offen gebliebene Wünsche durch Fahrten mit dem ASB „Wünschewagen“ erfüllt werden. Ihre Berichte sind umwerfend ehrlich geschrieben, dabei erfrischend schnörkellos und pragmatisch. Nicht nur Hoffnungsvolles, Erfülltes, sondern auch Schwieriges, schwer Fassbares, Unerfülltes solcher letzter Wünschefahrten nehmen ihren Raum ein: Sehnsucht und Wut, Verzweiflung und Zärtlichkeit, Vertrauen und Verlassenheit, Trost und Liebe. Anrührend schildert Tinka Szenen des Abschiednehmens, manchmal voll Zerrissenheit, manchmal voll leisen Humors. Immer aber wahrt sie vollen Respekt den Sterbenden gegenüber, immer ist „Sterbenswürde“ den verletzlichen Menschen gegenüber spürbar. Demut und liebevolle Zuwendung kennzeichnen dieses Buch.

 

Monika Jünemann

Tinka Beller: „Vom Geschenk des Abschiednehmens“

Tinka Beller: „Vom Geschenk des Abschiednehmens“

Edition Forsbach

 

Kennt Ihr das auch? Ihr lest eine Geschichte, eine Geschichte über Abschiede und sofort fühlt Ihr Euch den Menschen nahe. Einfach so, weil wir Menschen uns so ähnlich sind. Einfach so, weil unsere Abschiede sich ähneln. Weil wir vergleichbare Träume träumen und die gleichen Märchen gelesen haben.

Ich lese Tinka Bellers erstes Buch als ehrenamtliche Hospizbegleiterin „Vom Geschenk des Abschiednehmens“. Ich lese von Momenten im Leben Schwerstkranker, Sterbender. Ich spüre nach, ich erlebe mit, was andere erlebt, durchlitten, durchlacht haben.

Tinka Beller nimmt uns in ihren Abschiedserzählungen hinein in sehr unterschiedliche Begegnungen. Und immer lässt uns ein fremder Mensch teilhaben an seinen Träumen, seinen Verletzungen, seinen Sehnsüchten, seinen Lebensrissen. Und wieder spüre ich: Ja, das kommt mir so bekannt vor!

Und Grünkohl mit Pinkel, oh ja, das mag ich auch. Tinka Beller erzählt so lebensnah, dass ich glaube, den herzhaften Duft wahrzunehmen zu können.

Dieses Buch ist eine wundervolle Inspiration für uns alle. Für uns Ehrenamtliche, die wir Menschen bei ihren Abschieden begleiten. Für die Menschen, die Abschied nehmen müssen von geliebten Menschen, vom Leben selbst.

 

Monika Jünemann

Mitgliederversammlung der LHB am 4. April 23

Zu unserer 31. Mitgliederversammlung waren wir Gast in den Räumen der Schwesternschaft des DRK. Der fantastische Ausblick auf die Wakenitz passte gut zu der entspannten, angenehmen Stimmung dieses Abends.

Wieder durften wir neue Ehrenamtliche und Mitglieder mit einer Rose willkommen heißen. Vielen Dank für Euer Engagement für unsere Hospizarbeit!

Über die seit der letzten MV geleistete Arbeit – Begleitungen, Ausbildung, Vernetzung, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit – gaben Geschäftsführung und Vorstand einen übersichtlichen und anschaulichen Überblick.

Engagiert und voller Einfühlungsvermögen berichtete eine Ehrenamtliche über die facettenreiche Begleitarbeit des Trauerteams im Trauercafe, Deathcafe und in zahlreichen Trauereinzelgesprächen. Da die Anfrage zu Trauerbegleitung weiterhin zunimmt, können wir in diesem Jahr zusätzlich eine spezielle Ausbildung anbieten – ermöglicht durch eine großzügige Spende.

Vertreter des Travebogens informierten uns über den aktuellen Planungsstand des „Hauses für Lübeck“.

Zu unserer großen Freude konnten wir drei neue Vorstandsmitglieder wählen und begrüßen. Wir freuen uns sehr über Eure Bereitschaft, die Lübecker Hospizbewegung tatkräftig zu unterstützen.  Auf eine gute Zusammenarbeit!

 

MJ

 

Mitgliederversammlung 04.04.2023

Am 04.04.2023 findet unsere 31. Mitgliederversammlung in Lübeck, Marlistraße 10 statt.

Neben den Berichten aus allen Bereichen unserer Tätigkeit im Jahr 2022 stehen wieder turnusmäßige Wahlen an.

Wir würden uns über weitere Unterstützung in der Vorstandsarbeit freuen,

bei Interesse melden Sie sich bitte für nähere Informationen in der Geschäftsstelle

0451/  899 77 75.

Die Einladungen gehen allen Mitgliedern rechtzeitig zu.

Wir freuen uns auf einen angeregten Austausch.

Neuer Qualifizierungskurs ist gestartet

Start des neuen Qualifizierungskurses

Anfang März haben sich wieder 12 interessierte Teilnehmer*innen im Heilig-Geist Gewölbekeller zu einem Einführungstag zusammen gefunden, sich gegenseitig kennengelernt und sich in ersten Schritten mit dem Thema Hospiz- und Palliativarbeit auseinandergesetzt.

Sie werden bis Mitte November in 100 Seminareinheiten zu ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen ausgebildet.

Vor den Teilnehmer*innen stehen viele interessante und komplexe Lehrinhalte, die vom richtigen Umgang mit kranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen, dem Lernen von Besuchsdiensten in Alten- und Pflegeheimen bis zu Seminaren zur Selbsterfahrung reichen.

Ende des Jahres haben die Teilnehmer*innen ihre Qualifikation abgeschlossen und können in das Ehrenamt eigenständig starten.

 

 

Kleine Schuleinheit in der Baltic – Schule

Kleine Schuleinheit in der Baltic – Schule

am 13.Februar 2023

 

*Hast du schon einmal tiefe Trauer erlebt? Gibt es dazu Bilder oder Farben oder bestimmte Musik?

*Die Würde des Lebens und die Würde des Sterbens – was verbindest du damit?

*Glaubst du an ein Weiterleben nach dem Tode? Welche Vorstellungen tauchen in dir auf?

 

Mit großer Offenheit beantworteten Schüler und Schülerinnen der Baltic – Schule diese und ähnliche Fragen im Rahmen einer kleiner Schnuppereinheit zum Themenkreis Abschied / Sterben / Tod.

Und wieder zeigte sich, wie interessiert, nachdenklich und sensibel sich Jugendliche auf dieseThemen einlassen. Sie stellten kluge eigene Fragen und berichteten einfühlsam über eigene Erfahrungen mit dem Abschiednehmen im Familienkreis und näherem Umfeld.

 

Die Lübecker Hospizbewegung bietet auch in diesem Jahr interessierten Schulen diese kleine Einheit als Einstieg in diesen Themenkreis an.

 

Home for Christmas 28.12.2022

Update: Die große Konzertreihe ist abgeschlossen und alle Einnahmen sind verbucht worden. Die Lübecker Hospizbewegung freut sich über 462,58 €, die auf unser Konto überwiesen wurden.

Wir danken den Organisatoren und besonders den Musikern für Ihren Einsatz!

Am 28. Dezember erlebten wir ein besonderes Konzert in der weihnachtlich geschmückten St.-Lorenz-Kirche. Das Weihnachtskonzert „Home for Christmas“ gastierte in Lübeck. Die Musiker sind in 26 Städten Schleswig-Holsteins aufgetreten, um Spenden für den Hospiz- und Palliativverband S-H zu sammeln.

Nach kurzen Begrüßungsworten – für die Lübecker Hospizbewegung sprach unser Vorstandsmitglied Ilse Cordts – verwöhnten uns die vier Musiker mit einem weihnachtlichen Feuerwerk. Bekannte Weihnachtslieder, eigene Kompositionen und internationale Folklore wechselten sich munter ab. MayaMo, die Sängerin mit Wurzeln in Guatemala und Kanada, führte gekonnt durch das Programm und zauberte mit ihrer Stimme eine weihnachtliche Atmosphäre in den Raum. Lediglich Plattdeutsch zu singen, traute sie sich nicht. So sang der hervorragende Pianist Georg Schroeter das Lied vom „Freesenhof“. Marc Breitfelder mit seiner Mundharmonika und der Keyborder Markus Schröder sorgten für einen melodischen und vollen Klang.

MayaMo meinte nach einigen Titeln, die Lübecker würden sich eher nach innen freuen und wohl nicht so sehr aus sich herausgehen. Das änderte sich zusehends, und als die Band „Feliz Navidad“ anstimmte, war es mit der Zurückhaltung vorbei. Erst nach Zugaben wurden die Musiker entlassen.

Wir haben ein außerordentlich gelungenes Konzert erlebt – und hoffen auf mehr in der nächsten Weihnachtszeit.