Tinka Beller: „Vom Geschenk des Abschiednehmens“

Tinka Beller: „Vom Geschenk des Abschiednehmens“

Edition Forsbach

 

Kennt Ihr das auch? Ihr lest eine Geschichte, eine Geschichte über Abschiede und sofort fühlt Ihr Euch den Menschen nahe. Einfach so, weil wir Menschen uns so ähnlich sind. Einfach so, weil unsere Abschiede sich ähneln. Weil wir vergleichbare Träume träumen und die gleichen Märchen gelesen haben.

Ich lese Tinka Bellers erstes Buch als ehrenamtliche Hospizbegleiterin „Vom Geschenk des Abschiednehmens“. Ich lese von Momenten im Leben Schwerstkranker, Sterbender. Ich spüre nach, ich erlebe mit, was andere erlebt, durchlitten, durchlacht haben.

Tinka Beller nimmt uns in ihren Abschiedserzählungen hinein in sehr unterschiedliche Begegnungen. Und immer lässt uns ein fremder Mensch teilhaben an seinen Träumen, seinen Verletzungen, seinen Sehnsüchten, seinen Lebensrissen. Und wieder spüre ich: Ja, das kommt mir so bekannt vor!

Und Grünkohl mit Pinkel, oh ja, das mag ich auch. Tinka Beller erzählt so lebensnah, dass ich glaube, den herzhaften Duft wahrzunehmen zu können.

Dieses Buch ist eine wundervolle Inspiration für uns alle. Für uns Ehrenamtliche, die wir Menschen bei ihren Abschieden begleiten. Für die Menschen, die Abschied nehmen müssen von geliebten Menschen, vom Leben selbst.

 

Monika Jünemann